Portrait / Kurzbiographie
Portrait / Shortbiography



KURZBIOGRAPHIE

Suzanne Else Baumann

Geboren am 2. April 1942 in Zürich als drittes von vier Kindern, zwei älteren Schwestern und einem jüngeren Bruder, des Schweizer Seidenfabrikanten Friedrich Baumann und der Künstlerin Else Lilly Hansen aus Dänemark. Sie verbrachte ihre Kindheit mit der Familie in Kilchberg am Zürichsee.
1958-63 Kunststudium am Regional College of Art in Manchester und London Königliche Kunstakademie, Kopenhagen und Kunstgewerbeschule Zürich
1963-71 Studienreisen durch Europa und periodische Zusammenarbeit mit der Künstlerin Meret Oppenheim.
Lebt und arbeitet seit 1969 in einem 200 Jahr-alten Bauernhaus, welches sie über die Jahre zu einem „Lichthaus“ restauriert hat, mit Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie hat ihre Werke in verschiedenen Museen Europas gezeigt.
1970 gründete sie eine Agentur für Design und Werbung für Internationale Medizin- Kongresse und machte wissenschaftliche Zeichnungen für Universitäts-Institute. Beginn einer systematischen und breitangelegten Sammlung begleitet von intensiver Erforschung in
diversen Gebieten der Naturwissenschaften, Ethnologie und Kulturgeschichte der Welt wie auch der Gegenwartskunst. Sie entwickelt ihr synoptisches Denken zu einer Kunstrichtung und prägt dafür den Begriff „Synoptik“ oder „Synopsismus“. In dieser Periode reist Suzanne Baumann nach Afrika, Indien, Israel und USA. In den 80er Jahren gründet sie die Agentur: ISIS VOICE und organisiert Konzerte mit berühmten, authentischen Künstlern, wie James Brown, Ray Charles oder Dr. Nina Simone.
1989 Veröffentlichung ihrer ersten Kurzgeschichten (Macht und Geheimnis) sie hält diverse öffentliche Vorträge über “das Bedürfnis nach Gesamtheit“. In den 80er Jahren konkretisiert sie das Konzept für „die kleine Weltausstellung“.
Dieses „work in progress“ wurde seit 1992 an verschiedenen Internationalen Destinationen präsentiert, wie zB: im Institut für Moderne Kunst in Nürnberg (1993) oder an der Globalen Umwelt Technologie-Messe: “NEW EARTH“ in Osaka (1996). Die Ausstellung umfasst heute 185 Werke und wurde 2003 im Staatlichen Russischen Museum ausgestellt, gefolgt von einer Präsentation im Museum für Geschichte und Kultur in Minsk und einer Einladung der Internationalen Künstlerunionen im zentralen Haus der Künstler in Moskau (2004)
1994 gewährte die UNESCO, Paris durch ihren Generaldirektor Herrn M. F. Mayor „der kleinen Weltausstellung“ ein Patronat, welches 1998 für eine „World- Peace Tour“ zusammen mit der Sängerin und Pianistin Dr. NINA SIMONE erweitert wurde.
Seit 1995 reist Suzanne Baumann kontinuierlich in den Osten. In Weissrussland, organisierte sie mehrere Austausch-Ausstellungen: Schweiz-Belarus und initiierte die erste Ausstellung mit Originalwerken von Marc Chagall in Weissrussland. In diesem Kontext und als Summe der kleinen Weltausstellung, entstand das Projekt des „Energie-Turmes“ © („Turm der Synopsis und Liebe“©) und des „Weltengarten©“ für Witebsk, welches zum ersten mal im Rahmen des „internationalen Symposium of Fine Art, named after Marc Chagall“ 1997 in Witebsk der Oeffentlichkeit vorgestellt wurde. Sie bekam einen Preis der internationalen Jury für das Gesamtprojekt. Anlässlich der 120 Jahr Geburtstagsfeier von Kasimir Malewitsch, 1998 in Witebsk, wurde das architektonische Modell des Turmprojektes präsentiert und Suzanne Baumann’s Manifest zum “Synopsismus“ in russischer Uebersetzung vorgetragen. Suzanne Baumann arbeitet seither weiterhin an, der Erforschung der Einheit der Dinge, der Strukturen des Lebens und den Gesetzen der Natur, Verständigung zwischen den Völkern, sowie zusammen mit anderen Künstlern und Persönlichkeiten am „Weltengarten„ © als Plattform für einen internationalen, interdisziplinären Dialog und der Fortsetzung ihrer Tournee mit der Ausstellung „die kleine Weltausstellung“ bis hin- zu einem „Weltmuseum“.©


DIE LEBENSWELT
von Suzanne Baumann
Auszug aus dem Text : „Die Einheit der Dinge“ von Cynthia Gavranic, Katalog „Die Kleine Welt Ausstellung, anlässlich der Ausstellung im Ludwigmuseum im Russischen Museum, St. Petersburg, 2003.
... Bei Suzanne Baumann erleben wir eine beispiellose Einheit zwischen ihrem Wesen und Denkweise, ihrer Kunst und dem privaten Kosmos, den sie sich geschaffen hat.
Natur- und Kultur zwei der zentralen Themen, mit denen sich die Künstlerin auseinandersetzt, greifen sowohl im Haus wie auch im Garten ineinander über.
Suzanne Baumann schafft in ihrem Lebensraum Verbindungen zwischen ihrem Haus, Tieren, Pflanzen, Düften, Wassergeräuschen und Klängen der Natur. Ihr Interesse und ihre Offenheit gegenüber verschiedenen Kulturen und Lebensformen lassen sich allerorts ablesen.....
So auch im Salon den Suzanne Baumann auf Grund seiner dunkeln Antikmöbeln geprägter Stimmung das „Wagner-Zimmer“ nennt, und der Begegnungsort ethnographischer Objekte, Ikonen, eines chinesischen Kuriositätenschrankes samt Schuhsammlung und Votivbilder wird. Im Obergeschoss spiegelt sich einheitliches Denken zudem in der offenen Architektur der Räume wieder. Ein Tibeterzelt bietet Gästen Schlafmöglichkeit an, und von hier führt eine Art Schiffs-Landebrücke über dem offenen Wohnzimmer zu Suzanne Baumann‘s Schlafbereich hinter einem chinesischen Paravent.
..... Einem Konzentrat von Suzanne Baumanns Denk- und Arbeitsweise begegnen wir in ihrem Atelier, wo sich der wissenschaftliche Ansatz ihres Schaffens zeigt, denn es erinnert stark an ein Laboratorium voller Fundmaterial, Apparaturen und Mikroskope. Auf das ausserordentlich breite Interesse der Künstlerin, lässt ihre Bibliothek schliessen,  neben den Brüdern Karamasow oder verschiedenen wissenschaftlichen Abhandlungen finden sich Werke von Jules Verne, Charles Darwin, Gertrude Stein, Jean Paul oder Theodor Fechner...
Die Symbiose lebender Organismen kann Suzanne Baumann im Garten beobachten und erforschen, der wie ein wahr gewordener Kindertraum voller geheimer Winkel und abenteuerlicher Dinge- dem Zirkuswagen aus den dreissiger Jahren- erscheint. Artenvielfalt prägt die Fauna und Flora: in einem Teich tummeln sich Enten, Katzen streifen durch das Gelände, in einem Bambuswald leben unzählige Singvögel und nachts besuchen wilde Tiere wie Dachs, Igel und Marder den Hof. Früher lebten bei ihr Papageien und Totenkopfäffchen frei im Garten. Die Vegetation umfasst alte Bäume, eine Andentanne mit skurril anmutenden Zweigen, Flieder und Rosenbüschen. Suzanne Baumanns Lebenswelt spiegelt sich folgerichtig in ihrem Kunstschaffen, das gleichermassen auf die wissenschaftliche Erforschung und Erhaltung der Natur ausgerichtet ist, was die Künstlerin in die Nähe von Emma Kunz oder Jean-Jaques Rousseau, rückt.